Unser Therapeuten-Team
Sporttherapeutische Anwendungen
Medizinische Trainingstherapie (MTT)
Als Medizinische Trainingstherapie bezeichnet man allgemein ein indikationsbezogenes und zielgerichtetes Krafttraining an verschiedenen Geräten mit dem Schwerpunkt der Kraftausdauer.
Der Patient führt zunächst ein Aufwärmtraining auf dem Standrad (Fahrrad-Ergometer), auf dem Armrad (Oberkörper-Ergometer), auf dem Laufband oder dem Crosstrainer (vgl. Treppensteigen) durch.
Im Anschluss daran erfolgt ein gezieltes (diagnose- und indikationsspezifisches) apparatives Training einzelner Muskelgruppen oder Muskelketten.
Für diese Zielsetzung stehen im Rehazentrum Bad Eilsen hochwertige und moderne Trainingsgeräte in Form des MILON- Zirkels zur Verfügung. Es handelt sich um computergestützte Trainingsgeräte, die eine automatische Einstellung der vorher festgelegten Bewegungsausmaße und Gewichte vornehmen. Zur Ergänzung des Trainingsprogramms werden zusätzliche Geräte angeboten.
Ergometertraining
Das Ergometertraining oder auch "Standradfahren" wird bei uns als therapiebegleitendes, aerobes Training zur Verbesserung der Ausdauer durchgeführt. Für Patienten nach Hüft- oder Kniegelenkersatz wird es zur gelenkschonenden Mobilisation und zur allgemeinen Konditionierung eingesetzt.
Im Rahmen der Sporttherapie wird das Ergometertraining insbesondere bei kardiovaskulären (das Herz und die Gefäße des Kreislaufs betreffenden) Ausdauerdefiziten, Herz-/Kreislauf- und Stoffwechselstörungen sowie muskulären Insuffizienzen der unteren Extremitäten eingesetzt.
Während des Trainings erfolgt eine individuelle Belastungssteuerung nach Herzfrequenz und BORG-Skala.
Walking
Ähnlich wie beim Ergometertraining dient das Walking der Verbesserung der kardio-pulmonalen Ausdauerleistungsfähigkeit sowie der Kräftigung der Beinmuskulatur.
Da die Gehleistung der Patienten recht unterschiedlich ist, werden verschiedene Rundkurse mit unterschiedlichen Streckenprofilen angeboten. Auf diese Weise ist eine individuelle Anpassung der Belastung möglich. Zusätzlich werden Herzfrequenz und BORG-Skala zur Belastungssteuerung herangezogen.
Nordic Walking
Der Trendsport aus Finnland, das schnelle Gehen mit Stockeinsatz, ist mittlerweile etabliert und gilt - bei richtiger Technik - als entlastende Ausdauersportart.
Sie wird als Gruppenangebot im Freien durchgeführt und ist relativ einfach zu erlernen. Ein wichtiges Ziel besteht darin, die Motivation zu einem Einsteiger- oder Wiederbeginnersport im Bereich der Ausdauer zu wecken.
Eine individuelle Belastungssteuerung während des Nordic Walkings erfolgt über die Herzfrequenz und die BORG-Skala.
Therapeutisches Klettern
Das therapeutische Klettern ist eine Sonderform der medizinischen Trainingstherapie und vergleichbar mit dem Training an einer modifizierten Sprossenwand.
Nach einer anfänglich kurzen Aufwärmphase erfolgt das therapeutische Klettern an senkrecht oder im Überhang eingestellten Wänden. Dieses erfordert eine hohe Haltearbeit durch die Muskeln der oberen Extremität gegen die Schwerkraft des eigenen Körpers. Als Steigerung kann die Wand gekippt werden.
Neben dem Kraftgewinn für das gesamte muskulo-skelettale System profitiert dieses Training von der Vielzahl propriozeptiver Reize, die beim Greifen, Halten, Hangeln und Abstützen mit Händen und Füßen, aber auch durch die Stimulation von Muskelspindeln und Sehnenreizen entstehen.
Wassergymnastik intensiv
Diese Gruppe findet unter Sporttherapeutischer Anleitung im 32 Grad warmen Wasser statt. Es werden sowohl Bewegungsübungen, als auch Spiele in der Fortbewegung zur Kräftigung des Rumpfes und der Extremitäten mit und ohne Kleingeräte durchgeführt. Ziele sind eine Verbesserung der Beweglichkeit, Koordination und Ausdauer unter Ausnutzung von Auftriebskraft, Wasserwiderstand und Wärme.
Physiotherapeutische Anwendungen
Einzelgymnastik
Zum Inhalt der Einzelgymnastik gehört das Erstellen eines Befundes und eines daraus resultierenden Behandlungsplans, in dem spezifische Ziele des Patienten berücksichtigt und geeignete Maßnahmen besprochen und festgelegt werden.
Ziel ist es, Funktionsstörungen zu beseitigen und den Patienten eine aktive Alltagsgestaltung zu ermöglichen.
Nach der Befunderhebung durch Arzt/Ärztin und Therapeut/in wird das Behandlungsziel zusammen mit dem/der Patienten/in festgelegt. Das Therapiekonzept wird im Team besprochen.
Gruppengymnastik
Neben Einzeltherapien werden auch Gruppentherapien mit interessanten Seminarteilen angeboten. Unsere Gruppentherapien sind zum einen diagnosebezogen aufgebaut, d.h. Betroffene mit einer Erkrankung werden schwerpunktmäßig in einer Gruppe betreut. Zum anderen werden die Gruppen nach dem bestehenden Leistungsstand zusammengestellt. Die Gruppentherapie hat einen hohen Stellenwert für die Motivation zu einem aktiven Lebensstil.
Gehschule
Das Ziel der Gehschule ist die Wiederherstellung eines physiologischen Gangbilds. Dazu gehört die korrekte Einstellung der Unterarmgehstützen und das Erarbeiten der vorgegebenen Belastung. Die Verbesserung des Gangbildes und das abtrainieren von Ausweichbewegungen (Schonhaltung) sind ein wichtiger Bestandteil der Gehschule. Des Weiteren lernen die Patienten das Treppe steigen und bekommen wertvolle Tipps zur Bewältigung von Steigung und Gefälle. Durch gezielte Übungen innerhalb der Gehschule erreichen wir eine Verbesserung der koordinativen Fähigkeiten. Die Patienten werden zur Eigenaktivität motiviert und erarbeiten Dehnungen, die sie auch nach Ende der Reha weiterhin durchführen sollen.
Gehtraining
Ziel ist die Verbesserung der Gehleistung und Strecke unter verschiedenen Belastungsstufen. Schulung einer Körperbewussten Haltung und das abtrainieren von Ausweichmechanismen spielen beim Gehtraining eine zentrale Rolle.
Wassergymnastik
Die Gymnastik im 32°C warmen Therapiebad findet unter therapeutischer Anleitung in indikationsbezogenen, offenen Gruppen oder in Einzeltherapien statt.
Vorteil der Behandlung im Wasser ist die weitgehende Schwerelosigkeit, die das Erlernen und Durchführen von Bewegungen ermöglicht, die im Trockenen aufgrund von Schmerzen oder muskulärer Insuffizienz nicht durchführbar sind.
Mit Hilfe von Auftriebskörpern können Schwebelagerungen mit besonders niedrigem Muskeltonus erreicht und Gleichgewichts- sowie Koordinationsreaktionen geübt werden. Da der Wasserwiderstand mit der Bewegungsgeschwindigkeit zunimmt, lassen sich dosierte Muskelkräftigungsübungen durchführen.
Die Gymnastik im Bewegungsbad wird in der Regel mit der Trockengymnastik gekoppelt, da aufgrund der unterschiedlichen physikalischen Voraussetzungen der Wasser- und Trockengymnastik verschiedene propriozeptive Reize genutzt werden.
Physikalische Anwendungen
Unter Massage versteht man allgemein die Ausübung von Druck- und Zugreizen auf die Haut und die darunterliegenden Gewebe (Unterhautfettgewebe, Faszien, Muskeln, Sehnengleit- und Verschiebegewebe, Bänder und Gelenkkapseln).
Je nach Indikation werden neben der klassischen Massage, Marnitz Massagen, Kombinationsmassagen, Fußreflexzonenmassage und Kolonmassage angeboten.
Die Hydro-Druckstrahl-Massage (Hydro-Jet/Apparative Massagetherapie) ist eine apparative Massagetherapiebehandlung auf einem erwärmten Wasserbett. Die mechanischen Massageeffekte erfolgen durch Wasserdüsen unterhalb einer Gummiliegefläche. Die Wassertemperatur, der Wasserdruck und die Therapieregion sind individuell programmierbar.
Bei der Manuellen Lymphdrainage (MLD) handelt es sich um eine Sonderform der Massage. Im Vergleich zur klassischen Massage werden überwiegend sanft streichende Griffe eingesetzt. Durch die Kompression der Lymphbahnen und die Anregung der Kontraktion der größeren Lymphgefäße wird der Lymphabfluss gefördert. Die Vasomotorik wird angeregt.
Nach einer manuellen Therapieeinleitung kann ggf. auf eine maschinelle Entstauung (Lymphomat) übergegangen werden.
- Schwefelbäder
- Kohlensäurebäder/ Kohlensäurebad trocken
- Schlamm-, Sole- und Cremepackung
- med. Wannenbäder
- Kneippguss
- Tretbad (Kneipp-Tretbad)
Die Schlammpackung führt zu einer positiven therapeutischen Beeinflussung des menschlichen Körpers durch Wärmeanwendung.
Sie hat eine Temperatur von 40-42° C und besteht aus Humus und Mineralstoffen. Die Schlammpackung wird überwiegend bei degenerativen Erkrankungen des Bewegungssystems, bei Osteoporose und bei entzündlich-rheumatische Erkrankungen im nicht akuten Stadium eingesetzt. Von unseren Solepackungen profitieren Patienten mit Schuppenflechte und anderen Hauterkrankungen.
Zudem können wir für trockene Haut oder andere Reizzustände Creme-Packungen durchführen. Hierbei wird die Creme mit Nachtkerzenöl angemischt. Duftstoffe und andere allergene Substanzen werden bewusst vermieden.
- Ultraschall
- Exponentialstrom
- Iontophorese
- Interferenzstrom
- Stoßwellen-Therapie
- Rotlicht
Neben den klassischen Indikationen entzündlich-rheumatischer Krankheitsbilder zeigt die Ganzkörperkältetherapie auch bei degenerativ oder postoperativ bedingten Beschwerden des Bewegungsapparates, chronischen Schmerzsyndromen und Hauterkrankungen sowie bei Lungenerkrankungen und Migräne günstige Effekte.
Häufig können im Verlauf der Therapie Schmerzmedikamente und Cortison reduziert werden. Sie betreten die Kältekammer in Badebekleidung. Hände, Füße, Nase und Ohren sind dabei geschützt. Sie verweilen kurz in der ersten Vorkammer bei -10°C und gehen dann in die zweite Vorkammer bei -60°C.
Schließlich betreten Sie die Hauptkammer. Aus den Lautsprechern klingt Musik und Sie werden von -110°C empfangen. Der intensive Kältereiz auf der Hautoberfläche setzt zahlreiche körpereigene Botenstoffe frei, welche eine entzündungshemmende und schmerzlindernde Wirkung entfalten. Darüber hinaus kommt es zu einer Steigerung der Durchblutung sowie der Mikrozirkulation.
Nach maximal 2 Minuten verlassen Sie die Kältekammer. Sie fühlen sich gut und spüren die Vitalität in Ihrem Körper. Diese Behandlungsmethode wird mittlerweile auch im Leistungssport zur Verbesserung der Regeneration genutzt. Eine spürbare Schmerzlinderung kann nach einer Behandlungsserie bis zu mehrere Monate anhalten.
Die Kältekammertherapie ist in der Regel gut verträglich, aber bei bestimmten Erkrankungen kontraindiziert. Im ärztlichen Aufnahmegespräch wird dies mit Ihnen gemeinsam erörtert. Eine ambulante Nutzung ist möglich, wird aber aktuell noch nicht von den Krankenkassen übernommen.
Ergotherapeutische Anwendungen
Die Unterweisung der Patienten in gelenkschonendem bzw. rückenschonendem Verhalten im Alltag erfolgt bis auf Ausnahmen in Kleingruppen. Die Gruppengröße wird auf eine sinnvolle Teilnehmerzahl begrenzt und ermöglicht so ein gemeinsames Erarbeiten des Themas.
Die Patienten lernen, durch belastungsverminderten Gebrauch der Gelenke, durch physiologische Körperhaltung und Bewegung sowie den gezielten Einsatz von Hilfsmitteln die Gelenkfunktion zu erhalten und Fehlhaltungen bzw. Fehlstellungen vorzubeugen, diese zu verzögern oder zu verhindern.
Es gilt, die Patienten intensiv zu schulen und zu einem eigenverantwortlichen Umgang mit ihrer Erkrankung anzuleiten (Selbstmanagement).
Im Rehazentrum Bad Eilsen werden folgende Schulungskurse für Gelenke und Wirbelsäule angeboten:
- Gelenkschutz bei Arthrose
- Gelenkschutz Untere Extremität
- Gelenkschutz Obere Extremität
- Gelenkschutz Hand
- Gelenkschutz für TEP - Patienten
- Gelenkschutz für Patienten mit entzündlich rheumatischen Gelenkerkrankungen
- Rückenschule allgemein
- Rückenschule für Patienten mit AS
Zu den Zielsetzungen der Hilfsmittelversorgung gehören z.B. Kompensation verlorener Funktionen, Unterstützung geminderter oder unzureichender Funktionen, Nutzung von Restfunktionen oder aber Vorbeugen, Verzögern und Verhindern von Fehlhaltungen bzw. Fehlstellungen.
Oberstes Prinzip der Hilfsmittelversorgung ist:
"So viel wie nötig - so wenig wie möglich"
Hilfsmittelversorgung kann in allen Bereichen des täglichen Lebens in Frage kommen:
- Hilfen im Bad- und Hygienebereich
- Hilfen beim An- und Ausziehen
- Hilfen in Küche und Haushalt
- Hilfen beim Essen und Trinken
- Hilfen beim Stehen und Sitzen
- Hilfen im Bereich Mobilität
- Hilfen im Garten- und Freizeitbereich
- Hilfen im Beruf
Bei Bedarf können Patienten über eine individuelle Anpassung mit Schienen versorgt werden.
- Lagerungsschienen: zur Ruhigstellung bei starken Schmerzen
- Funktionsschienen: zur Entlastung der Gelenke während einer Tätigkeit
- Übungsschienen: zum Trainieren verlorener Funktionen
Alternativ besteht in Zusammenarbeit mit unserem ortsansässigen Sanitätshaus die Möglichkeit, einer handelsüblichen Versorgung mit Bandagen, Orthesen oder Schienen.
Unter Selbsthilfetraining versteht man ein individuell auf den Patienten abgestimmtes Übungsprogramm mit dem Ziel, Schwierigkeiten bei Tätigkeiten des täglichen Lebens zu bewältigen.
Das Training umfasst:
- Das Erlernen von Trickbewegungen
- den adäquaten Einsatz von Hilfsmitteln und ergonomischen Werkzeugen
- evtl. das Tragen von Schienen bei der Ausführung von verschiedenen Tätigkeiten
Unter Selbsthilfetraining fällt gegebenenfalls auch:
- Rollstuhltraining (Bedienung, ein- und aussteigen, Umgang im Innen- und Außenbereich) oder
- Prothesentraining (Stumpfpflege, An- und Ausziehen der Prothese, Gebrauchsschulung)
In der Funktionellen Therapie wird die Gelenkmobilisation und Muskelkräftigung in Ergänzung zur Krankengymnastik mittels Gebrauchsbewegungen durchgeführt.
Es können verschiedene Geräte, Techniken und Medien angewandt werden. Bevorzugt werden jedoch immer die Gebrauchsbewegungen aus dem individuellen Alltag des Patienten geübt, d.h. Tätigkeiten aus dem beruflichen Bereich, dem häuslichen Bereich oder dem Bereich Freizeit/Hobby.
Zielsetzungen der Funktionellen Therapie sind:
- Erhalt bzw. Vergrößerung des Bewegungsausmaßes
- Erhalt bzw. Verbesserung der Muskelkraft
- Umsetzung von Gelenkschutz- bzw. Wirbelsäulenschutzprinzipien von der Theorie in die Praxis
- evtl. das Erlernen des Umgangs mit Hilfsmitteln und ergonomischem Werkzeug
- evtl. das Trainieren des Einsatzes von Funktionsschienen
Entspannungsverfahren
Im Rehazentrum Bad Eilsen werden verschiedene Entspannungsverfahren angeboten. Die Teilnehmenden werden auf sehr unterschiedliche Weise unterstützt, innerlich zur Ruhe zu kommen und körperlich-geistige Entspannung zu erleben. Allen Methoden ist gemeinsam, dass nur regelmäßiges Üben zu gewünschten Veränderungen führt – in dieser Hinsicht ist Entspannung genauso trainierbar wie Muskulatur.
- Entspannen mit Progressiver Relaxation
- Entspannen mit Feldenkrais
- Entspannen mit Qi Gong